Symposion der Ärztlichen Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V. 2017 zum Thema “Wenn die Seele bricht – Behandlung von Traumafolgen”
Bei zahlreichen Kultur- und Kunstprojekten mit Geflüchteten entsteht der Eindruck, dass, was die psychische Verfasstheit der Zielgruppe angeht, diese entweder völlig unreflektiert außen vor gelassen oder die Situation noch verschlimmert wird, indem lediglich die Geschichte der Personen von den Projektinitiatoren ausgebeutet wird – für die portraitierten Menschen nur eine weitere Form des Ausgeliefertseins, das sie seit langer Zeit erfahren.
Kreative Filmarbeit kann den Betroffenen jedoch richtig verstanden die Hoheit über ihre Geschichte zurückgeben; eine Voraussetzung dafür, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Gelungene interkulturelle Filmarbeit fängt damit an, sich dieser Verantwortung anzunehmen und den Projektteilnehmern entsprechende Handlungsspielräume zu bieten.