Interkultureller Filmclub Blickwechsel Jetzt

Initiierung und Leitung seit 2015

Mit dem interkulturellen Filmclub “Blickwechsel Jetzt” habe ich am Deutschen Filmmuseum in Zusammenarbeit mit der Aktiven Schule seit dem Frühjahr 2015 ein Angebot zur Begegnung zwischen geflüchteten und Frankfurter Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren entwickelt. In Kooperation mit der AWO Ehrenamtsagentur “Freiwillig” findet jeden Monat ein Abend des Austausches statt, der neben dem Sehen und Erleben auch das kreative Aneignen und aktive Herstellen von Bildern in den Mittelunkt stellt.

Insbesondere Stummfilmklassiker, die gleichermaßen bei den aus Afghanistan, Syrien, Eritrea, Deutschland und vielen anderen Ländern stammenden Jugendlichen beliebt sind, setzen sich über erste Verständigungswiderstände hinweg und erleichtern den Dialog auf Augenhöhe. Ebenso können Kurzfilmprogramme, zusammengestellt aus Filmen, die sowohl in westlichen als auch in afrikanischen und nahöstlichen Kulturkreisen produziert wurden, das Gefühl des Fremdseins auf beiden Seiten abbauen.

Bei “Blickwechsel Jetzt” werden, verbunden mit einem gemeinsamen Abendessen, Filmklassiker aus der ganzen Welt im Kino gesehen. Filme verbinden Menschen durch ihre audiovisuelle Universalsprache und stiften in der kollektiven Kinoerfahrung ein Gemeinschaftserlebnis, das Integration, Orientierung, Perspektive und Selbstverständnis stärken kann.

Trailer zum Projekt

Interview mit Projektteilnehmern

Interview mit Karin Alscher & Susanna Noack, Lehrerinnen an der Aktiven Schule Frankfurt am Main

Vortrag: Kreative Filmpraxis mit kriegs- und fluchttraumatisierten Kindern und Jugendlichen

Symposion der Ärztlichen Akademie für Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen e.V. 2017 zum Thema “Wenn die Seele bricht – Behandlung von Traumafolgen”

Bei zahlreichen Kultur- und Kunstprojekten mit Geflüchteten entsteht der Eindruck, dass, was die psychische Verfasstheit der Zielgruppe angeht, diese entweder völlig unreflektiert außen vor gelassen oder die Situation noch verschlimmert wird, indem lediglich die Geschichte der Personen von den Projektinitiatoren ausgebeutet wird – für die portraitierten Menschen nur eine weitere Form des Ausgeliefertseins, das sie seit langer Zeit erfahren.

Kreative Filmarbeit kann den Betroffenen jedoch richtig verstanden die Hoheit über ihre Geschichte zurückgeben; eine Voraussetzung dafür, traumatische Erfahrungen zu verarbeiten. Gelungene interkulturelle Filmarbeit fängt damit an, sich dieser Verantwortung anzunehmen und den Projektteilnehmern entsprechende Handlungsspielräume zu bieten.

Goethe Institut Damaskus | im Exil

Moderation des Filmprogramms Der Wille zu leben und Filmgespräch mit Regisseur Mani Benchalah (This is Exile – Diaries of Child Refugees)

Kinder und Familien in Syrien sind von einer durch Krieg und Flucht aus den Fugen geratenen Welt am stärksten in Mitleidenschaft gezogen. Die Filme des Programms Der Wille zu leben haben unterschiedliche Zugänge zum Thema Kindheit im Krieg, setzen sich aber alle mit dem täglichen Kampf ums Überleben auseinander, der unbändigen Sehnsucht nach der verlorenen Heimat sowie der Traumatisierung der Schwächsten, in deren Welt noch immer Platz für Hoffnung und Liebe ist.

This is Exile – Diaries of Child Refugees | von Mani Benchalah, Libanon/Schweiz/Großbritannien 2015, 56min, Arabisch mit englischen Untertiteln

Love During the Siege | von Mattar Ismaeel, Syrien 2015, 16min, Arabisch mit englischen Untertiteln

The Sun’s Incubator | von Ammar Al-Beik, Syrien 2011, 12min, Arabisch mit englischen Untertiteln

Film, Flucht & Interkultur

Die rasant gestiegene Zahl an Geflüchteten in den vergangenen Jahren brachte bundesweit zahlreiche Hilfs- und Integrationsangebote hervor. Kurzfristig konzipierten auch die deutschen Filminstitutionen, viele Filmemacher/innen und Filmvermittler/innen vielfältige Projekte. Zu Recht: Als niedrigschwelliges visuelles Medium kann Film Menschen zusammenbringen, sei es bei der Produktion oder im Kinosaal. Zudem wächst von Seiten der Kultur- und Bildungspolitik stetig der Anspruch an die Vertreter von Kulturinstitutionen, an der gesellschaftlichen Herausforderung von Integration mitzuarbeiten.

Die Tagung Film, Flucht und Interkultur lud die in der Filmvermittlung Aktiven dazu ein, gemeinsam inne zu halten, und einen selbstkritischen Blick zurückzuwerfen.

Eine Kooperation des Deutschen Filminstituts und der Bundeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut. Die Veranstaltung fand im Rahmen des 39. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans statt.

Tagungskonzeption: Christine Kopf und Vanessa Aab (DIF) | Katrin Willmann und Jan-Philipp Kohlmann (bpb)

Filmgespräch mit Basmeh Soleiman und Sami Hussein, zwei der jungen Regisseure des Films “Life on the Border” (Syr/Irq 2015) und ihrem Regie-Mentor Shaho Nemati

Gespräch mit Saida Abdi Vom Children’s Hospital’s Refugee Trauma and Resilience Center (RTRC) in Boston

Filmvermittlung in Kurdistan / Irak

Der berührende und in seiner Form einzigartige Film Life on the Border spielt in der autonomen Region Kurdistan in einigen der vielen Flüchtlingslager, die im Sommer 2014 nach dem überfallartigen Einmarsch vom IS in Syrien und im Irak entstanden. Hauptsächlich Frauen und Kinder leben hier, während viele Männer und kinderlose Frauen als Peschmerga weiterhin in den Bergen kämpfen. Seit dem Aufstieg von ISIS wurden zahlreiche journalistische Filme über die Situation der Menschen in den Flüchtlingslagern gedreht. Doch Life on the Border ist kein weiterer Film über Flüchtlinge, sondern ein Film von geflüchteten Kindern und Jugendlichen selbst, die ihre Geschichten mit Unterstützung des international renommierten Regisseurs und Produzenten Bahman Ghobadi und seinem Team filmisch umsetzten.

Bei einer Reise in den Irak konnte ich mich persönlich davon überzeugen, dass die Arbeit, die mit Life on the Border begonnen wurde, trotz aller Widrigkeiten vor Ort kontinuierlich fortgeführt wird. Bei meinem Besuch in Flüchtlingslagern in Erbil und nahe Mossul erlebte ich gemeinsam mit Bahman Ghobadi, welchen unmessbaren Wert die kreative Filmarbeit für die Jugendlichen und ihre Familien hat. Wir freuen uns auf das Folgeprojekt!

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Kultur mit Allen?! – Kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft

Moderation des Forums Kraft der Bilder 


Gemeinsam mit der Landesvereinigung Kulturelle Bildung Hessen veranstaltete die KulturRegion Frankfurt RheinMain im Januar 2017 einen Fachtag zum Thema Kultur mit Allen?! – Kulturelle Bildung in der Migrationsgesellschaft.

AkteurInnen und ExpertInnen aus allen Kultur- und Bildungsbereichen, aus der interkulturellen Arbeit und der Verwaltung waren eingeladen, sich über Angebote Kultureller Bildung vor dem Hintergrund des gesellschaftlichen Wandels auszutauschen. Wie sehen geeignete Begegnungsräume aus? Wie wird die Bildungsarbeit den unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten gerecht? Und was ist der Schlüssel zu umfassender kultureller Teilhabe?

!Hinsehen!

Ein Projekt initiiert von Vanessa Aab, weitergeführt von Katrin Hamann und Franz Betz. Eine Kooperation mit dem Hannoveraner Verein Janusz Korscak – humanitäre Flüchtlingshilfe e.V. mit freundlicher Unterstützung des ASTOR Hannover, das den Kindern und Jugendlichen unvergessliche Filmmomente mit Popcorn bescherte.